Prostata-OP: Was Sie vor, während und nach dem Eingriff wissen sollten
Gutartige Vergrößerungen der Prostata treten oft bei Männern ab 60 Jahren auf. Mit zunehmendem Alter wird auch Prostatakrebs zum Risiko. Auch wenn nicht jede Erkrankung der Prostata operiert werden muss: Ist ein Eingriff notwendig, gibt es einiges zu beachten.
Häufiges Phänomen
Wie ein Damoklesschwert hängt die Furcht vor Erkrankungen der Prostata über vielen Männern. Nicht ohne Grund: An Prostatakrebs, der wohl schwersten Störung der Vorsteherdrüse, erkranken jedes Jahr rund 60.000 Männer in Deutschland. An einer Vergrößerung der Prostata leiden rund 20 Prozent der Männer zwischen 50 und 59 Jahren. Bei Männern ab dem 70. Lebensjahr sind es sogar bis zu 70 Prozent. Und auch wenn es sich dabei in der Regel um ein gutartiges Phänomen handelt: Oft lindert nur noch eine Prostata-OP die Beschwerden.
Um Symptome schnell abzuklären, sind verschiedene Untersuchungen notwendig. Neben der rektalen rektale Untersuchung sind das Ultraschall-Checks, die Entnahme von Gewebeproben sowie die Blutuntersuchung zur Bestimmung des PSA-Wertes. Das Prostata spezifisches Antigen wird in der Vorsteherdrüse gebildet und gibt eine deutliche Auskunft über den Zustand der Prostata.
Unterschiedliche Arten bei Eingriffen
Eingriffe an der Prostata werden mit unterschiedlichen Methoden ausgeführt, je nachdem, ob die Drüse zum Teil oder vollständig entfernt werden soll.
Bei der sogenannten transurethrale Prostatektomie wird die Vorsteherdrüse durch die Harnröhre entfernt. Zum Einsatz kommt hier ein Endoskop. Gut geeignet ist diese Methode zur Behandlung von gutartigen Vergrößerungen der Prostata. Das Besondere: Teile der Prostata bleiben bei dieser OP-Methode erhalten.
Eine vollständige Entfernung der Drüse bei einer Prostata OP, die radikale Prostatektomie, wird heute meist minimalinvasiv, das heißt über einen kleinen Hautschnitt im Bauchraum, ausgeführt. Bei dieser Laparoskopie-Methode kommt neben einer Kamera und notwendigen chirurgischen Instrumenten auch der DaVinci-Roboter zum Einsatz. Das System unterstützt den Operateur sowohl bei der Optik als auch der Ausführung. Dafür hat der Roboter mehrere Arme und kleine Operationsinstrumente.
Diese drei Punkte gilt es mit dem Arzt vor dem Eingriff zu besprechen:
- Welche Untersuchungen sind notwendig?
- Müssen Medikamente kurzfristig abgesetzt werden?
- Welche Art der Narkose ist angezeigt?Vor der Operation wird das Blut des Patienten untersucht. Der Blutdruck wird gemessen, oft kommt ein EKG dazu. Nimmt der Patient Blutverdünner, was bei vielen älteren Menschen der Fall sein könnte, müssen diese vor dem Eingriff abgesetzt werden. Der Operation selbst wird unter Vollnarkose oder einer Anästhesie des Rückenmarks ausgeführt. Das Verfahren bei der Narkose wird individuell auf den Patienten und seine Situation abgestimmt.
Nachwirkungen oft nur temporär
Patienten können meist am Tag nach dem Eingriff wieder aufstehen. Nach einigen Tagen dürfen sie das Krankenhaus wieder verlassen. Körperliche Anstrengungen sollten je nach Art der Operation noch für vier bis sechs Wochen unterbleiben.
Viele Patienten, denen ein Eingriff bevor steht, fürchten sich vor Nebenwirkungen. Die Runde macht die Furcht vor Inkontinenz und Impotenz nach einer Prostata OP. Zur Wahrheit gehört, dass beides häufig vorkommen kann. Doch in den allermeisten Fällen sind diese Nachwirkungen nicht von Dauer. Bessere Techniken beim Eingriff senken zum Beispiel seit Jahren die Zahl der Fälle von Harninkontinenz. Mit gezielten Training des Beckenbodens wirken Männer der Störung selbst entgegen. Oft verschwinden diese Beschwerden allmählich ganz oder beiahe komplett.