Prostatakrebs: Therapie
Da das durchschnittliche Alter von Patienten, die an einem Prostatakarzinom erkranken durchschnittlich bei 71 Jahren liegt, sind die betroffenen Männer in einem Alter, in dem Tumore meist sehr langsam wachsen.
Daher kommt es häufig vor, dass die betroffenen Patienten an anderen Erkrankungen versterben, ohne dass die Beschwerden der Krebserkrankung relevant werden. Aus diesem Grund ist die Erstellung eines individuellen Therapieplans von sehr bedeutsam. Die Überlebenszeit hängt von der Größe, der Metastasenbildung, der Bösartigkeit des Tumors und weiteren Faktoren ab.
Behandlungsverfahren
Schulmedizinische Behandlungsverfahren
Therapien gegen Prostatakrebs sind: operative Maßnahmen, Chemo-, Strahlentherapie oder Hormonbehandlungen. Diese Behandlungsmethoden können auch miteinander kombiniert werden. Ein individueller Therapieplan hängt nicht nur von Größe, Wachstum, Metastasenbildung des Tumors ab sondern auch vom Alter des Patienten und seinem allgemeinen Gesundheitszustand.
Operative Therapien
Eine Operation ist immer dann sinnvoll und in 90% der Fälle auch erfolgreich, wenn ein Karzinom diagnostiziert wurde, dass ausschließlich auf die Vorsteherdrüse begrenzt ist und keine Tochtergeschwüre gebildet hat. Es gibt inzwischen zwei Operationsverfahren. Eine Operationsmethode besteht darin, dass durch einen Bauchschnitt, der oberhalb des Schambeins gesetzt wird, Prostata, Samenbläschen und die Beckenlymphknoten werden entfernt.
Bei der zweiten Operationsmethode wird der Eingriff vom Damm aus. Bei der Operation muss die Harnröhre von der Blase getrennt werden und später wieder verbunden werden. Aus dieser Tatsache ergibt sich wohl, dass Inkontinenz zu den Folgen einer Prostataoperation gehören. In 90% der Fälle kommt es nach Operationen zu Impotenz.
Die Inkontinenz der Patienten bessert sich häufig nach sechs Monaten. Es bleibt dann eine leichte Form dieser Operationsfolge zurück, die oftmals durch Training der Beckenbodenmuskulatur, die die Schwäche des Schließmuskels ausgleicht, fast vollständig oder ganz behoben werden kann.
Patienten sollten über die Operation und ihre Folgen sorgfältig informiert werden. Ärzte sollten darauf achten, dass ihre Patienten nur in Krankenhäusern operiert werden, die umfassende Erfahrungen mit Prostataoperationen verfügen. Eine sorgfältige Abwägung, ob eine Operation durchgeführt werden sollte, ist wichtig, denn der Erfolg operativer Eingriffe ist begrenzt, z. B., wenn der Tumor schon eine gewisse Größe hat, Lymphknoten bereits betroffen sind, wenn Metastasen gebildet wurden.
Bei Metastasenbildung ist eine Operation nicht mehr möglich und die Lebenserwartung der Patienten ist geringer. Allerdings können auch diese Patienten häufig noch jahrelang leben. Zur Nachbehandlung eines Prostatakrebses gehört oft eine Strahlentherapie zur Bestandsicherung. Diese führt häufig zu länger anhaltenden Entzündungen von Darm und Blase.
Bestrahlungen
Bei kleinen Tumoren, die auf die Prostata beschränkt sind, ist die Bestrahlung eine Alternative zu einer Operation. Bei Tumoren, die nicht nur auf der Prostata beschränkt sind, ist die Bestrahlung die Therapie der Wahl. Wenn nur ein kleiner Tumor vorliegt, kann die Brachytherapie eingesetzt werden.
Bei dieser Bestrahlungsmethode wird der Tumor dreidimensional mit kleinen Kapseln aus radioaktivem Material (Paladium oder Jod) mit Hilfe von Ultraschall direkt bestrahlt. Die exake Bestrahlung des Tumors erfolgt durch Einsatz von Computersteuerung. Zwar hat diese Behandlung geringe Folgen für Kontinenz und Potenz. Allerdings sind 20% der Prostatakarzinome strahlenresistent.
Eine weitere Bestrahlungsmethode ist die externe Bestrahlung, bei der die Prostata und das kleine Becken mit geringen Strahlendosen bestrahlt werden. Die Behandlung erfolgt innerhalb von sieben Wochen jeweils fünfmal. Dieses Behandlungsverfahren ist bei Tumoren sinnvoll, die bereits die Kapsel durchbrochen haben.
Durch die Computersteuerung der eingesetzten Geräte ist eine exakte Bestrahlung von Tumoren möglich, so dass das umgebende Gewebe weitgehend geschont werden kann. Dennoch kommt es durch Bestrahlungen zu Nebenwirkungen.
Hormonbehandlung (antihormonelle Therapie)
Prostatakarzinome wachsen in Abhängigkeit des Testosteronspiegels. Aus diesem Grund wird bei der so genannten antihormonellen Therapie die Bildung des Testosterons unterdrückt u. a. durch Präparate, die weibliche Hormone enthalten.
Folgen der Hormontherapie sind eine Verweiblichung des Körpers, Verkleinerung der Hoden, Abnahme des Sexualtriebs. Die Hormonbehandlung wird eingesetzt, wenn Operationen nicht In Frage kommen, wenn die Bestrahlungstehrapie versagt hat, da es sich um einen strahlungsresistenten Tumor handelt, oder wenn bereits weitere Organe von Tumoren betroffen sind.
Chemotherapie
Die Behandlung von Prostatakrebs mit Chemikalien, die die Zellteilung der Tumore unterbinden sollen, wird dann eingesetzt, wenn eine Operation nicht möglich ist, und wenn die antihormonelle Therapie nicht oder nicht mehr wirkt.
Da vile der Patienten schon älter sind und eine Belastung mit starken Chemikalien nicht mehr vertragen können, können oftmals nur Chemotherapien mit schwächeren Chemikalien eingesetzt werden. Der Einsatz dieser Behandlung erfolgt dann, um Beschwerden an den unterschiedlichen Tumoren zu verringern (Schmerzbehandlung).
Alternative Medizin
Verfahren der alternativen Medizin, die das Immunsystem stärken, können als zusätzliche Unterstützung der oben erwähnten Therapien bei der Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt werden.
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